Erfolgreicher Servereinsatz

Der erfolgreiche Einsatz neuer Server (Deployment) umfasst mehr als nur den Einkauf passender Server-Hardware. In einer Server Einsatz Checkliste müssen weit mehr Dinge beachtet werden. So müssen Mitarbeiter wie IT-Administratoren einen Enterprise Server oder eine ganze Server-Flotte für einen Serverraum oder Rechenzentrum (RZ) erwerben, vorbereiten, installieren, einrichten, konfigurieren, verwalten und warten – egal, ob es dabei um einen, zehn, oder hundert Server geht.

Ein Server-Upgrade oder der funktionale Einsatz neuer Server muss im Vorwege mit einer Checkliste gut geplant sein. Mit einer guten Planung sind Sie erfolgreicher. Folgende Überlegungen sollten in jeder Checkliste für den effizienten Server Einsatz vorhanden sein. Wichtige Punkte für den erfolgreichen Servereinsatz (Deployment Checkliste):

 Checkliste: Wichtige Punkte für den erfolgreichen Server Einsatz Deployment.

Schafft der Serverraum die zusätzliche Last?

Jeder neue Server in einem Serverraum, Data Center oder Rechenzentrum benötigt neuen Platz im Rack. Wo werden die neuen Server untergebracht? Es werden Kapazitäten für die Stromversorgung, USV, Lüftung und Kühlung benötigt.

Wenn die Infrastruktur nur um einen oder zwei neue Server erweitert werden muss und es den freien Platz in vorhandenen Serverschränken gibt, dann sollte vor dem Einsatz neuer Server geprüft werden, wie deren Platzierung den Luftstrom der vorhandenen Server so wenig wie möglich beeinträchtigt.

Letztens haben wir einen Kunden besucht, dessen neu gelieferter Server von der Länge her gar nicht in den vorhandenen Serverschrank oder Datenschrank passte und daneben platziert werden musste. Wenn ein Server ohne Schrank im Büro steht, sollte dieser leise arbeiten und sich nicht wie ein Düsenflugzeug anhören.

Ist ausreichend Stromversorgung und Kühlung vorhanden?

Geht es um viele neue Server, dann muss im Vorwege der vorhandene Platz geprüft und die Stromversorgung und Kühlung sichergestellt werden. Der Gesamtenergieverbrauch aller aktiven Geräte wie Server, Storages, Switches muss zusammengerechnet werden um sicherzustellen, dass das Leitungs- und Stromverteilungssystem über ausreichende Reserven für die zusätzliche Belastung verfügt.

Moderne Server verbrauchen im Gegensatz zu früher meist weniger Strom und erzeugen auch weniger Wärme, dennoch  müssen British Thermal Units (BTU) Daten zur Sicherstellung der Kapazitäten für Top-of-Rack (ToR), End-of-Row (EoR) oder Warmgang-/Kaltgang-Systeme berücksichtigt werden. Ansonsten  können IT Systeme schnell überhitzen und ausfallen. Spätestens jetzt sollte über eine strukturierte Aufstellung der Racks mit Warmgang und Kaltgang und Einhausung nachgedacht werden.

Viele neue Server macht die Aufstellung neuer Racks oder ganzer Reihen erforderlich. Ist der Platz im Rechenzentrum ausreichend? Kann der Fußboden die zusätzliche Belastung aushalten?  Ist im Doppelboden ausreichend Platz für Versorgungskabel, ohne die Lüftung zu beeinträchtigen? Sind die Gebäudesysteme wie Brandschutz, Sensoren für Gebäudeverwaltungs- oder Data Center Infrastructur Management (DCIM) Systeme oder Zugangskontrollen ausreichend dimensioniert?

Gibt es ausreichend Stromanschlüsse und USV-Kapazitäten?

Beim Einsatz neuer Server sollte frühzeitig geplant werden, wo diese angeschlossen werden sollen. Intensiv genutzte Server-Racks bieten für die geplanten Erweiterungen möglicherweise keine weiteren verfügbaren Steckdosen. Die unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) bietet nur eine begrenzte Anzahl an Stromanschlüssen und Kapazität. USV-Systeme verfügen über eine begrenzte Leistung und Batterielaufzeit.

Die Überlastung eines USV-Systems kann die Sicherung auslösen und bedeutet eine geringere Batterielaufzeit, sodass dann ein ordnungsgemäßes Herunterfahren der Server nicht mehr gewährleistet werden kann.

Reicht die Netzwerkkonnektivität für weitere Hardware aus?

Vorab muss geprüft werden, ob eine ausreichende Anzahl an freien Ports, Patch-Panel und Switches vorhanden sind, um neue Server an das Netzwerk des Rechenzentrums anschließen zu können. Ein Server benötigt meist mehrere Netzwerkkarten und Netzwerkkabel zu den Switch-Ports. Bei mehreren neuen Servern über mehrere Racks hinweg kann die Anzahl benötigter Ports überraschend hoch sein, besonders bei virtualisierten Servern und Clustering.

Sind ausreichend Software Lizenzen vorhanden?

Neue Server benötigen Software-Lizenzen. Das Betriebssystem, ein Hypervisor, die Anwendungen, Verwaltungs- und Überwachungswerkzeuge müssen lizenziert werden. Der  Bedarf an Software und Lizenzen muss im Vorwege als Teil der Server Einsatz Checkliste geplant werden.

Wird eine neue Lizenz benötigt oder kann eine bestehende Lizenz auf einen neuen Server übertragen werden? Die Lizenzierung von Software ist kostenintensiv. Die Lizenzkosten von Server-Installationen, vor allem mit virtuellen Maschinen, können deutlich höher sein als die Kosten für die Hardware.

Sind Templates zur Konfiguration vorteilhaft?

Die Serverkonfiguration ist selbst für erfahrene IT-Fachleute ein zeitaufwändiger Prozess. Hier empfiehlt sich ein Konfigurations-Template, eine Checkliste als Plan zur dokumentierten Vorgehensweise. Konfigurationsarbeiten bestehen aus der Installation des Betriebssystems, Treiber, Patches, Updates, neuer Software, Einrichtung von Server-Rollen, IP-Adressen, Konfiguration von  Active Directory (AD) und Domain Name System (DNS), Scripting- und Automatisierungs-Tools.

Größere Server Einrichtungen werden überwiegend mit Image-Dateien vorgenommen, die die komplette zu installierende Software umfassen. Das geht meist schneller und mit  weniger Unachtsamkeiten und Fehlern. Neue Server werden in größeren Rechenzentren in das Netzwerk, in den Backupprozess, oder in eine Replikation und in Verwaltungstools wie Management und Monitoring eingebunden, damit diese in Berichten, Protokollen und Warnungen erscheinen.

Sind die Server dokumentiert?

Jede  Server-Installation sollte mit einer Aktualisierung der Dokumentation mit Details zu Setup, Konfiguration und Software abschließen. Alle verwendeten Tools sollten die neuen Systeme korrekt identifiziert und inventarisiert haben. Eine ordentliche Dokumentation unterstützt später bei einer Fehlerbehebung.

Moderne Verwaltungswerkzeuge ermitteln für die Dokumentation die Konfigurationen von Hardware und Software, Lizenzen und Support-Verträge und visualisieren durch Charts die Beziehungen und Abhängigkeiten.

Wie wird das Verpackungsmaterial entsorgt?

Server werden gut geschützt geliefert. Verpackungsmaterial wie Pappe, Styropor, Kunststoff, Schaumstoff und Holzpaletten, der aus wiederverwertbaren Stoffen und Restmüll besteht, muss entsorgt werden. Viele Kabel und Anleitungen sind mehrfach vorhanden und ein Großteil davon kann ebenfalls entsorgt werden.

Die Zwischenlagerung,  Entsorgung und Reinigung sollten mit dem OEM Hersteller oder Dienstleister vertraglich  geregelt sein. Verpackungsmüll kann bei größeren Projekten einen ganzen Lagerraum füllen. Hier muss während der Zwischenlagerung auch an den Brandschutz gedacht werden. Für einen Garantiefall sollte von jeder Art von System eine Verpackung aufgehoben werden, denn es empfiehlt sich, das Gerät im Originalkarton an den OEM Hersteller zu senden oder abholen zu lassen.

Wie werden die alten Geräte entsorgt?

Auf einer Server Einsatz-Checkliste muss auch enthalten sein, was mit den alten Servern geschehen soll, damit diese nicht jahrelang im Lager stehen. Manche Server können weiterhin für weniger wichtige Dienste genutzt werden, manche als Ersatzteillager, der Rest sollte schnellstmöglich entsorgt werden. Selbstverständlich darf nicht vergessen werden, die Festplatten auszubauen oder die Daten der Festplatten unwiderruflich zu löschen.